MPU-Vorbereitungen

… und was jeder darüber wissen sollte

MPU-Vorbereitungen: Sinn und Nutzen?

 

Die Wichtigkeit einer guten Vorbereitung zeigt sich an der relativ hohen Durchfallquote – anzunehmen ist, dass es sich bei den negativen MPUs oft um unvorbereitete MPU-Betroffene handelt. Glücklicherweise gibt es aber die Möglichkeit, sich durch ein MPU-Seminar gründlich auf die MPU vorzubereiten, womit es sehr viel wahrscheinlicher ist, die MPU direkt beim ersten Anlauf zu bestehen. Grundsätzlich ist es gut, von vornherein eine negative MPU zu vermeiden, denn am Ende würden die Ausgaben teurer, der Prozess langwierigier und der MPU-Betroffene frustrierter.

 

 

 

Beispiele für Probleme ohne MPU-Vorbereitung:

  • Ich bin doch nicht auf den Kopf gefallen, kann gut reden, daher schaffe ich die MPU auch so!
    In der MPU geht es nicht um Redegewandtheit, der Gutachter wird Ihnen sehr unangenehme Fragen stellen und meist schnell erkennen, ob Sie sich im Vorfeld mit diesen und Ihrem Fall beschäftigt haben oder nicht. Typisch für nicht gut vorbereitete Probanden ist, dass nur Absichtserklärungen und sehr pauschale Aussagen getätigt werden. Das ist ein wenig, wie wenn Sie in einem Verhör sitzen und nie wirklich konkret werden. In der MPU-Vorbereitung wird man konkret. Zudem genügt es nicht, in der MPU nur seine Delikte schildern zu können.
  • Ich werde es in Zukunft einfach nicht mehr tun, das müssen Sie mir einfach glauben, Herr Gutachter!
    Eine Absichtserklärung ist nichts weiter als der bloße Anfang einer Argumentation. Einfach nur zu sagen, dass etwas nicht gut war und man es nicht mehr macht, ist vollkommen anders als zu argumentieren und mit Beispielen zu belegen. Wie aber vorgehen? Genau hier setzt die MPU-Vorbereitung an!
  • „Ich habe doch sonst fast nie konsumiert – das war nun an dem Tag so viel!“
    Kaum zu glauben, aber wahr: Unrealistische Angaben kommen so regelmäßig vor, dass sie kaum noch zu zählen sind. Was auch immer getan wurde, ein Gutachter wird es in der Regel nicht glauben, dass es eine einmalige Sache war. Woher kommt sonst die Gewöhnung? Im Vorfeld den früheren Konsum generell und auch an dem jeweiligen Tag aufzuarbeiten ist Standardprogramm. Der Gutachter möchte ausschließlich klar, genaue Antworten. Alles andere ist für ihn ein Zeichen für fehlende Aufarbeitung.
  • „Ich habe Fangfragen bekommen“
    Viele MPU-Prüflinge nehmen bestimmte Fragen des Gutachters in der MPU als Fangfragen wahr. Was jedoch nur die eigene Empfindung ist und nichts mit der Realität zu hat – denn es gibt keine Fangfragen. Es ist jedoch nicht erstaunlich, dass Probanden, die sich im Vorfeld mit der MPU nicht genügend auseinandergesetzt haben, die Fülle und manche recht tiefgehenden Fragen als Fallen betrachten: Manchmal wird man auch eine Frage mehrmals erhalten, was aber keine Falle ist.Tatsächlich ist es sogar so, dass der Proband sogar mehrmals die Möglichkeit erhält, die Frage nochmals zu verbessern, da der Gutachter noch nicht gehört hat, was er hören wollte. Teils, weil die Frage mißverstanden und vollkommen aus dem Zusammenhang beantwortet wurde, teils, weil sie zu oberflächlich beantwortet oder, weil die Frage widersprüchlich/nicht nachvollziehbar beantwortet wurde.  Wer bereits in einer MPU-Vorbereitung jede mögliche Frage und seine Hintergründe mit der nötigen Unterstützung durchdenken konnte, weiß, worauf die Fragen abzielen und kann jede Frage detailliert und nicht nur oberflächlich beantworten.

Was geschieht in einem MPU-Seminar (MPU-Vorbereitungskurs, MPU-Kurs)?

 

  • MPU-Seminare ermöglichen MPU-Betroffenen im Vorfeld der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung alle typischen Fragestellungen kennenzulernen, seinen eigenen Fall aufzuarbieten und damit seine eigenen, ganz persönlichen Beispiele für das psychologische Untersuchungsgespräch zu entwickeln.
  • Es geht darum, zu erkennen, um was es bei einer MPU wirklich geht, wie diese abläuft und was sie benötigen, um die MPU bestehen zu können. Aber es geht nicht um Auswendiglernen, sondern zu erkennen, was damals genau wie passiert ist. Das klingt zunächst sehr einfach. Aber könnten Sie spontan typische MPU-Fragen beantworten:

Warum haben Sie damals getrunken/Drogen genommen/Verkehrsverstöße begangen?“, „Wie machen Sie es bereits anders?“, „Was sind Ihre Bewältigungsstrategien?“, „Wie werden Sie Ihre Pläne langfristig in die Tat umsetzeen?“, „Wie kann ich Ihnen glauben?“, „Wie sind Sie zur Einsicht gelangt?“, „Erzählen Sie von Ihrer Einsicht?“, „Wie schätzen Sie Ihr damaliges Verhalten ein?“, „Wie schätzen Sie Ihr Verhalten im Vergleich zu Durchschnitt ein?“, „Sind Sie süchtig?“, „Welche Rückfallgefahren sehen Sie?“

… das ist nur eine kleine Auswahl typischer Fragen einer MPU.

  • Hilfreich sind darüber hinaus wichtige Fakten und Berechnungsmöglichkeiten kennenzulernen, damit der Gutachter sieht, dass Sie sich ausgiebig mit allen hierzu relevanten Infos beschäftigt haben.Hierzu zählen beispielsweise zu Ihrem Fall relevante Statistiken, Hintergründe oder Berechnungsmöglichkeiten.
  • Beratung, ob Sie weitere Belege (Abstinenzbelege: Haar- oder Urinkontrollen, Leberwerte, etc.) und wenn ja, für welchen Zeitraum diese benötigt werden. Diese Information erhalten Sie nur selten von der Fahrerlaubnisbehörde. Ganz einfach deshalb, weil Sachbearbeiter gar nicht die Kompetenz dazu haben, Sie nach psychologischen Hintergründen zu fragen. Dies ist aber notwendig, um MPU-Betroffene in die richtige „Kategorie“ einzuteilen (in den Beurteilungskriterien für Fahreignung heißen die Kategorien „Hypothesen“)

Ohne Vorbereitung keine Prüfung

Kennen Sie es auch? Sie recherchieren im Internet und kommen einfach nicht weiter: Sie finden widersprüchliche Informationen und am Ende sind Sie sogar noch verwirrter als zuvor. So geht es vielen MPU-Betroffenen, die es versuchen, sich selbst, in Eigenregie vorzubereiten.

Jedoch, wer würde in eine Gesellen-/Meisterprüfung oder in ein Abitur ohne vorheriger Schule gehen? Wer geht ohne vorheriges Studium in die Prüfungen einer Hochschule? Warum sollte es bei einer MPU anders sein? Auch wenn die MPU nicht mit einem Hochschulstudium vergleichbar ist, unterschätzen Sie nicht die Komplexität.

Ein MPU-Seminar gibt stattdessen genau die Struktur und Sicherheit, um sich für die MPU selbstbewusst gewappnet zu fühlen. Nick Messerli, Seminarleiter vom langjährigsten und etabliertesten Wochenend Intensiv MPU-Seminar seiner Art, mpu-seminar.de:

„Unser MPU-Seminar ist über mehr als ein Jahrzehnt gewachsen, wurde stetig weiter optimiert und versorgt Teilnehmer mit einer gewaltigen Menge, klar strukturierter Begleitmaterialien, so dass jedermann es schaffen kann, in kurzer Zeit, viel Wissen aufzunehmen und seinen Fall so aufzuarbeiten, dass nur relevante und wichtige Dinge aufgearbeitet werden. Zudem gibt es keine Widersprüche in den Informationen, sondern die Teilnehmer haben eine klare Struktur, was am Ende vor der MPU viel Ruhe schafft und beim Erfolgt beiträgt.“

Sich diese über Jahre gewachsenen Erfahrungen eines etablierten MPU-Seminars selbst über Bücher oder Eigenrecherche anzueignen, ist nur schwerlich möglich.

 

Der Gutachter sieht eine professionelle MPU-Vorbereitung als wichtigen Grundstein

Oft werden Sie in der MPU vom psychologischen Gutachter sogar gefragt, ob Sie an einer MPU-Vorbereitung teilgenommen haben. Dabei erkennt der Psychologe, ob Sie bereit waren, sich im Vorfeld der Untersuchung intensiv mit sich und ihrem Fall zu beschäftigen. Dies können Sie anhand einer Teilnahmebescheinigung aus der MPU-Vorbereitung belegen.

Aber auch vom medizinischen Gutachter werden Sie bei einer MPU wegen Alkohol oder einer MPU wegen Drogen gefragt, ob und welche Belege Sie mitgebracht haben. Hierbei ist vielen MPU-Betroffenen nicht klar, wer denn nun eigentlich welche Nachweise wie oft und in welcher Länge mitzubringen hat. Genau dort setzt wieder die MPU-Vorbereitung an: Hier erfahren Sie, wie der Gutachter Sie voraussichtlich einordnet und welche Belege (Leberwerte oder Abstinenz-Screenings) für welchen Zeitraum daraus resultieren.

Große Irrtümer:

  • Ich bin abstinent, daher bringe ich Leberwerte mit in die MPU.
    Die Wahrheit ist aber. Leberwerte sind kein Abstinenznachweis.
  •  „Ich lasse meine Abstinenz vom Hausarzt durch Urinkontrollen bescheinigen.
    Die Wahrheit ist aber, dass Abstinenznachweise forensisch, also gerichtlich abgesichert sein müssen, in dem neben zertifizierten Instituten auch die CTU-Kriterien erfüllt sein müssen. Andernfalls werden Sie mitunter nicht von Begutachtungsstellen anerkannt!
  • Ich habe tiptop Leberwerte bzw. Abstinenz belegt, daher kann ich die MPU ja nur bestehen.
    Die Wahrheit ist: Damit zeigen Sie nur, dass Ihre Leber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geschädigt ist bzw. eine Abstinez durchhalten können, aber mehr auch nicht. Nachweise ersetzen nie Ihre Argumentation! Hier fängt das Gespräch erst an.

Was ist bei der Auswahl eines MPU-Vorbereiters zu beachten? Lesen Sie hier weiter …

Inhalte

Was ist die MPU?

Erfahren Sie, um was es in der MPU wirklich geht und was Leuten schwer fällt

MPU-Ablauf

Wie läuft eine MPU ab und aus welchen Teilen besteht sie?

MPU Kosten

Übersichtliche Aufgliederung der Kosten, die bei MPUs anfallen

MPU-Vorbereitungen

Erfahren Sie, wie Ihnen MPU-Vorbereitungen helfen können. Was macht man dort genau?

MPU-Seminare

Wie laufen MPU-Seminare ab, wo liegt der Unterschied im Vergleich zu anderen Formen der Vorbereitung?

MPU-Lexikon

Wichtige Begriffe, die in Bezug auf die MPU immer wieder vorkommen

MPU-Videos

Info-Videos über die MPU

MPU-App

Kostenlose App zur Information über die MPU einschließlich Tipps zur MPU-Vorbereitung.

MPU-Ratgeber

Kostenlose Info per E-Mail bezüglich der MPU

Wussten Sie?

Menschen kamen alleine in Deutschland seit 1945 im Straßenverkehr ums Leben

Millionen Menschen wurden seit 1945 im Straßenverkehr schwer verletzt (circa)

%

all dieser Delikte war in Verbindung mit Alkohol oder Drogen

Alle 17 Stunden wird ein Fußgänger getötet.

Alle 22 Stunden wurde ein Fahrradfahrer getötet

Mehr über die MPU erfahren mit dem kostenlosen MPU-Ratgeber „Das Geheimnis der MPU“

Glück trifft den vorbereiteten Geist

Wer durch eine MPU fällt, kann in den meisten Fällen nicht sagen, was genau dazu führte. Wichtig ist es, ein negatives Gutachten genau auszuwerten.

Hierzu hilft eine Auswertung des Gutachtens. Jedoch nur die letzte Seite mit dem Ergebnis zu lesen, bringt keinen Aufschluss.

Gefühle nach negativer MPUs kochen hoch und können dazu führen, dass Gründe für das Nichtbestehen gefunden werden, die gar nichts mit der Realität zu tun haben.

Auch wenn es schwerfällt oder die Gutachter unsympathisch erschienen: Versuchen Sie den Grund für das Nichtbestehen bei sich zu suchen.

Wer gut auf die MPU vorbereitet ist, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehen - unabhängig davon, welche Begutachtungsstelle man gewählt hat.

Nick Melekian, Verkehrstherapie